Presse

Foto: Kanella Tragousti

Alle Geschichten, die ich kenne

"Dagny Gioulamis erzählte Reise durch Nordgriechenland ist einerseits magisch, gemahnt andererseits an Beckettsche Absurdität. Selten hat man Dialoge von solcher Verknappung und Komik gelesen, die jede Frage nach Sinn und Unsinn überflüssig machen."
(Martina Läubli, Neue Zürcher Zeitung)

"Dagny Gioulami ist eine wunderbare Erzählerin, mit einem genauen Blick für die Anekdote, die rechtzeitig vor einer Pointe zurückschreckt und nicht grell aufleuchten muss, sondern glimmen darf, mit viel Sprachwitz. Vor allem hat sie, als erfahrene Schauspielerin und Autorin zahlreicher Libretti, ein präzises Ohr für den bizarren Dialog (...) Das haben womöglich die Moiren eingefädelt, die Schicksalsgöttinnen, die im Hintergrund so vieles bestimmen, dem man sich nur fügen kann - indem man davon erzählt. In diesem kleinen Büchlein geschieht es auf grossartige Weise."
(Martin Zingg, NZZ am Sonntag)

"Dagny Gioulami hat einen sehr starken kleinen Roman geschrieben. In zurückgenommener Sprache und kurzen Szenen entwirft sie ein Roadmovie, das – ja, vielleicht – Kaurismäki mit Homer zusammen bringt."
(Oliver Fründt, Büchergilde Frankfurt)

"Als Road-Movie getarnt, führt uns Gioulamis Prosadebüt in einer kühnen Mischung aus Natalia Ginzburgs Familienlexikon und Bora Ćosićs Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution in das alte Herz griechischer Familiengeschichten."
(Friederike Kretzen)

Libretti

Im Schatten des Maulbeerbaums
"Beste, hintersinnige Unterhaltung ist garantiert in der neuen Oper von Edward Rushton und Dagny Gioulami. Mit viel Einfühlungsvermögen haben sich die Autoren die kindliche Sicht der Welt angeeignet. Und sie nehmen diese Sicht ernst, nie hat das Stück etwas Anbiederndes, weder textlich noch musikalisch.
Dagny Gioulami hat den auf einem chinesischen Märchen basierenden Stoff mit einer einfachen, phantasievollen und wandlungsfähigen Sprache und mit Sinn für die prickelnden Episoden umgesetzt, die eine Komödie auch dramaturgisch beleben. "
(Alfred Zimmerlin, Neue Zürcher Zeitung)

"Noch vor dem Komponisten aber ist seine Librettistin Dagny Gioulami zu nennen, die nach einer chinesischen Märchenvorlage ein wunderbar lautmalerisches, opernkonformes, intelligentes und trotzdem kindgerechtes Libretto kreiert hat. Der Knabe Wim Bim findet auf seiner Suche nach einer Identifikationsfigur Kontakt zu einem alten Mann, dem der Vater Wims den Schatten eines Maulbeerbaumes im Garten verkauft, ohne zu bedenken, dass der im Tagesablauf wandernde Schatten auch ins Haus fällt und somit dem Alten Zutritt zu den Räumlichkeiten verschafft. In sieben Szenen beschreibt die 80-minütige Oper die Turbulenzen darum, die Hänseleien der Nachbarkinder, die immer neu erfundenden Abzählreime des Knaben und dessen Begegnungen mit dem Alten, die auch mal zur naturwissenschaftlichen Lehrstunde werden können. Gioulami findet mit Lust und Witz Worte und Reime, die sich prägnant singen lassen und belustigend mitteilen. Rushton hat dazu eine geschliffene, vital pulsierende Musik geschrieben."
(Felix Falkner, 2008)

The Shops
"... die skurril-tiefsinnige Oper The Shops, zu der die Bernerin Dagny Gioulami das Libretto geschrieben hat. Die beiden sind seit Jahren ein eingespieltes Team und entwerfen hier eine virtuose Satire auf das Konsumverhalten mit all seinen Obsessionen. Dreissig Szenen rund ums Sammeln, Rauben und allerlei Zwänge, um Gerichtsverhandlungen und den Wahn des Kaufrausches changieren lustvoll zwischen Absurdität und Slapstick. Rushton gelingt es dabei aber, mehr zu bieten als eine rasante Revue der Beliebigkeit: Zum einen reduziert er das Instrumentarium radikal auf Perkussion, vier Streicher und fünf Klarinetten, die die sechs Sängerinnen und Sänger begleiten. Zum anderen kommt die Musik so sparsam wie farbig daher, ist voller Anspielungen und Witz, hat die Transparenz eines Weill, die Nervosität eines Stravinsky."
(flh., NZZ, 2010)

"The British composer Edward Rushton and his longtime collaborator, Dagny Gioulami, have created a witty, telling and rather timely critique of consumerism with this work. It is about a man, Christoph (Darren Abrahams), who steals rare stamps in order to appease his acquisitive instinct. Rushton, a modernist by inclination, but one with a light and lyrical touch, writes beautifully for the voice, and Gioulami’s libretto – which also makes space for a wonderfully parodic consumers’ self-help group – does its job brilliantly."
(Stephen Pettitt, The Sunday Times, 2008)

"It was seen at Covent Garden’s Linbury Theatre last year, performed by The Opera Group, and has just appeared on a CD issued by NMC. It’s a miniature masterpiece, holding a mirror up to its audiences just as Mozart did in Figaro, and pouring distinctly good-humoured, comic and indeed charming scorn upon our materialistic ways. Given that such ways might soon lead to the planet’s demise, The Shops, modest and innocuous though it might seem, makes a rather important statement. An exotic and irrational entertainment it is not."
(Stephen Pettitt, The Spectator, 2008)

"Ein Meisterwerk im Kleinformat hält The Shops seinem Publikum den Spiegel hin, genau wie Mozart es mit Figaro tat, und führt mit viel Charme und Humor unsere materialistische Lebensweise vor. Wenn man jedoch bedenkt, dass genau diese Lebensweise zum Niedergang unseres Planeten führt, macht The Shops, so bescheiden und harmlos die Oper auf den ersten Blick wirkt, ein ziemlich wichtiges Statement."
(Stephen Petitt, The Spectator)

"The Shops made me want to go buy myself something nice, which would have been a ticket to see it again."
(Larry L. Lash, Opera News, 2007)

Die fromme Helene
"Lustvoll, komisch und zugleich klug kommentierend haben Rushton und Gioulami dieses Musiktheater angelegt. Ihre hannoverschen Mitstreiter haben es kongenial – ebenso derb wie delikat – umgesetzt. Das allein lohnt den Besuch im Ballhof."
(Jutta Rinas, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 2007)

Harley
"Das Libretto von Dagny Gioulami ist hintergründig und doppelbödig... Die Librettistin zitiert hemmungslos Kunstdiskussions-Platitüden, ihr Plot hat einen nachhaltig wärmenden Witz." (Michael Schäfer, Göttiger Tageblatt)

"Gioulamis Libretto scheint geschult an hintergründigen Gesellschaftskomödien... In feiner Ironie verbinden sich die Satire auf die Kunst mit dem Bekenntnis zur Kunst, der Blick aufs Alltägliche mit der dezent mitschwingenden Sehnsucht nach Transzendenz." (Andreas Hauff, Der Neue Merker)

"Dagny Gioulami's libretto brings a family portrait to life with surrealist flair. Do we really know what goes on within the gilt frames after the museum doors have closed?
Rushton and Gioulami have created a witty parable about the need for the next generation to assert its independence. Gioulami's narrative is taught and clever, Rushton's score colourful and well-constructed. Rushton sets great store by transparent orchestration, often using just a single melodic line with illustrative percussion. The vocal parts are eminently singable; the writing is lyrical but never syrupy. This would be a perfect piece to sell to the younger generation."
(Shirley Apthorp, Financial Times, 2005)

Birds. Barks. Bones.
"Birds. Barks. Bones, with a libretto by Dagny Gioulami, is a marvellous piece, original in structure, packed with deft ensemble writing and expressive vocal lines, and both funny and moving.
The three elements in this "Trojan trilogy" are independent yet interdependent; there are no direct narrative or obvious musical connections between them, though Odysseus and the Trojan war are constant presences."
(Andrew Clements, The Guardian, 2004)

"Dagny Gioulami's subtle, witty libretto provides Rushton with the material for an entertaining postmodernist take on the story of Odysseus that manages to realise an epic dimension that is coloured but not destroyed by touches of surreal, contemporary humour."
(Barry Millington, Evening Standard, 2004)

Leinen aus Smyrna
"Als grandiose, ironisch gebrochene und zugleich opulente Komödie war Leinen aus Smyrna von Edward Rushton der abschliessende Höhepunkt: Was für ein pralles Musik-Theater, was für Paraderollen für fünf Sängerinnen nach dem griffigen, witzigen Text von Dagny Gioulami! Da zankten sich am Sarg des Helden, den ein echtes Löwenhaupt schmückt: die stolze, leidenschaftlich empörte Witwe Penelope, die unbedarfte, schüchterne Nausikaa, die kluge, divenhafte Nymphe Kalypso, die unergründliche Zauberin Circe und die alte Amme Euryklea. Jede bekommt eine grosse, bravourös gemeisterte Solo-Szene, und zu fünft keifen und giften sie im Ensemble, dass es eine helle Freude ist. Da strausst und wagnert und bartókt es trommel-und zwerchfellerschütternd, doch die Partitur kleckert keineswegs eklektisch. Vielmehr sind Zitat, Parodie und ein eigener Ton in einen stringenten Zusammenhang gebracht. Nicht zuletzt die präzise auf den Punkt kommende Personenregie von Aglaja Nicolet und Christoph König, der Dirigent, sowie die Mitglieder des Orchesters des Zürcher Opernhauses haben entscheidenen Anteil am Gelingen dieser fulminanten Komödie."
(Klaus Kalchschmid, Opernwelt, 2001)

"Doch dann kommt es zu der hintersinnigen Verdichtung, die gutes Theater ausmacht. Denn Wissende ist allein Odysseus' Amme. Sie weiss sogar mehr als Homer."
(Alfred Zimmerlin, Neue Zürcher Zeitung, 2001)

Theaterstücke

Uruguay
"Es gehört zum umwerfenden Charme von Dagny Gioulamis Stück, dass sie sich dabei explizit auf die Buchversion jener Unglücksgeschichte konzentriert und nicht auf den Hollywoodschinken «Alive». Denn die Angst, um die es Gioulami geht, ist eben nicht die Angst vor äusseren Bildern, wie sie Filme zu produzieren vermögen, sondern die Angst vor den Bildern im Kopf, die man selber zu schaffen imstande ist. Die Angst vor den eigenen Abgründen. So ist die Inszenierung von Jürg Schneckenburger vor allem auch eine Herausarbeitung und Darstellung feinfühliger Psychogramme junger Menschen. Es geht um die Verletzbarkeit dieses Alters, wo Angst und Wahrhaftigkeit in ihren extremsten Formen dasselbe bedeuten. Gioulami, die mit «Uruguay» bereits ihr viertes Bühnenstück vorlegt, hat jedem der Schauspieler seine Rolle quasi auf den Leib geschrieben. Und das merkt man: Hier stimmt einfach alles."
(Lukas Linder, Schaffhauser Nachrichten, 2010)

Mattemärli
"In Bern spuken neuerdings tote Stadtoriginale herum, werden Polizisten in Hunde verwandelt und Kinder von Piraten entführt – jedenfalls im Weihnachtsstück „Mattemärli“. Den kleinen Premierengästen hat es am Freitag gut gefallen, Eltern allerdings stellen sich die Nackenhaare auf. Witzig, turbulent, didaktisch: im „Mattemärli“ mixt Dagny Gioulami geschickt Dinge, die in Bern jedes Kind weiss, mit weniger bekannten historischen Fakten und Elementen aus Kinderbuchklassikern."
(Irene Widmer, SDA, 2008)